Holzzerstörende Insekten

Befall durch holzzerstörende Insekten erfolgt auch am trockenen Holz. Die Feuchteoptima sind jedoch unterschiedlich. Zusätzlich muss beachtet werden, ob die Insekten überhaupt in der Lage sind, das Holz für einen Befall zu finden: So können sich Hausbocklarven in technisch getrocknetem Holz zwar gut entwickeln. Die Eiablage, somit der Beginn des Befalls, ist aber weniger wahrscheinlich, da sich die Käfer am Geruch des Holzes orientieren. Aufgrund der Erhitzung sind leicht flüchtige Komponenten bereits ausgegast, so dass technisch getrocknete Hölzer seltener zur Eiablage aufgesucht werden (Schumacher, Wegner 2007).

Durch die verborgene Tätigkeit der Larven vom Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus), die ca. 6-8mm dicken Gänge und Ausfluglöcher hinterlassen, können Holzbauteile völlig zerstört werden. Typisch ist das Stehenbleiben einer papierdünnen Holzoberfläche, die von einzelnen Ausfluglöchern bezeichnet wird. Zu Ihrer Entwicklung benötigen die Insekten, die den weitaus überwiegenden Teil ihres Lebens von ca. 5-10 Jahren als holzzerstörende Larve verbringen, eine Temperatur und Holzfeuchte, wie sie allgemein in Dachstühlen herrscht, sowie einen ausreichenden Eiweißgehalt des Holzes. Mit zunehmendem Alter des Holzes wird die Entstehung eines intensiven Befalls daher unwahrscheinlicher, aber nicht ausgeschlossen. Die in der Literatur genannten Zeiträume von 15-60 Jahren, in denen das Holz besonders reizvoll für die Insekten ist, sind zwar durch Erfahrungen belegt, aber auch wesentlich ältere Hölzer können, vor allem nach Umbauten, befallen werden. Dabei scheint vor allem der Geruch des Holzes für das Insekt entscheidend zu sein, um das Material für die Eiablage aufzufinden. Hausbockkäfer treten in geeigneten Klimazonen weltweit auf.

Holzwürmer (Anobium punctatum) ernähren sich als Larven über 1-3 Jahre vom Holz, bevor sie im Mai-Juni als Käfer ausschlüpfen, die typischen 1-2mm großen Ausfluglöcher hinterlassen und nach der Eiablage absterben. Sie benötigen zu ihrer Ernährung vorzugsweise Nadelholz (Fichte, Kiefer), können aber auch im nicht dauerhaften Splintholz von Laubhölzern leben. Insgesamt benötigen sie eine erhöhte Holzfeuchte, die typisch in Kellern oder nicht beheizten Gebäuden wie Kirchen oder Scheunen anzutreffen ist. In modernen, zentralbeheizten Gebäuden oder intakten Dächern finden sie daher kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Die von ihnen an Konstruktionshölzern verursachten Schäden sind verhältnismäßig gering. Erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten werden Bauteile in ihrer Funktion beeinträchtigt. Größere Schäden entstehen dagegen an Möbeln und Gebrauchsgegenständen, die partiell zerstört werden können. Auch Nagekäfer sind weltweit vorhanden und anspruchsloser als Hausböcke.